Über die Kirschenzeit und Symbolik der Kirschblüte

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Sommerzeit bedeutet auch Kirschenzeit. Aus den zarten weiß-rosa Blüten, die im Frühjahr die Kirschbäume zierten, sind mittlerweile herrlich saftige Früchte gewachsen. Meist in Rottönen, sind sie Farbkleckse zwischen den grünen Blättern.

Wenn man an Kirschen denkt, denkt man vor allem an Kuchen, Marmelade und andere Leckereien. Dabei sind Kirschen viel mehr. Sie haben auch in der Kultur ihre Spuren hinterlassen. Sei es in Sprichwörtern oder Liedern, die sich um die Früchtchen drehen. Insbesondere aber durch die Symbolkraft, die die Blüten der Bäume entwickelt haben.

Die Kirschblüte

Vor allem in Japan hat die Kirschblüte einen besonderen Stellenwert. Sie steht für die weibliche Schönheit und Vergänglichkeit. Denn ohne später Früchte zu tragen, scheinen die Blüten nur ihrer Schönheit wegen zu erblühen. Im Moment ihrer vollen Pracht fallen sie dann. In Japan wird die kurze Zeit der Kirschblüte überall im Land gefeiert. Hanami genannt.

Schon seit langer Zeit ist die Kirschblüte eine Quelle der Inspiration und Muse für Musik und Literatur, und das weit über die japanischen Grenzen hinaus:

- Die Regisseurin Doris Dörrie ließ sich auch von der Kirschblüte verzaubern und setzte in ihrem Film "Kirschblüten – Hanami" dieses Fest in Szene.

- Die Musikgruppe Air hat mit dem Lied „Cherry Blossom Girl“ der Kirschblüte ihre Ehre erwiesen.

Wer nicht verstehen kann, dass diese zarte weiß-rosa Blüte eine solche Symbolkraft entwickeln konnte, dem sei ans Herz gelegt, sich Bilder von Japan in der Kirschblütenzeit anzuschauen. Dann mag dies nicht mehr verwunderlich erscheinen und auch erklären, warum genau die Zeit der Kirschblüte zahlreiche Besucher in das Land lockt.

Schon gewusst? Die Kirschblüte ist die offizielle Pflanze der Stadt Tokio!

Mit dem ist nicht gut Kirschen essen

Anders als in Japan werden aus den Kirschblüten hierzulande im Sommer wirklich Kirschen. Und diese schmecken einfach herrlich. Egal ob im Kuchen oder direkt vom Baum. Egal ob in Marmelade oder Wein. Heute kann man ganz einfach zum Gärtner seines Vertrauens und sich dort seine Kirschen besorgen. Im Mittelalter hatten Kirschen allerdings einen anderen Stellenwert. Sie waren teuer und rar. So konnten sich nur die reichen Bürger Kirschen leisten. Bürger, die einen Garten ihr Eigen nennen konnten. Es ist also kaum verwunderlich, dass auch andere Leute etwas von diesem Luxusgut abhaben wollten. Sie gesellten sich zu den Kirschen-Essern dazu und drängten ihnen ein Gespräch auf. Stelle man nun fest, dass diese Leute nur vorgaben vornehm zu sein, um etwas von der Köstlichkeit abzubekommen, bespuckte man sie mit den Kirschkernen, bis sie das Weite suchten. Heute kennen wir das Sprichwort: „Mit dem ist nicht gut Kirschen essen.“ Dieses geht auf den Bischof Withego von Meißen zurück, der dem Markgraf Friedrich Tuta vergiftete Kirschen anbieten ließ.

 

Michel und der Kirschwein

Auch in der Kinderliteratur finden sich einige Geschichten rund um die kleine Frucht. Besonders im Gedächtnis geblieben ist die Geschichte von Michel aus Lönneberga, der sein Ferkel und den Hahn des Hofes mit Kirschen betrunken machte. Sich selbst mit dazu. Mehr möchten wir an dieser Stelle nicht verraten. Denjenigen, die diese Geschichte nicht kennen sollten, können wir nur raten, sie zu lesen, sich anzuhören oder anzusehen. Ein Spaß für Groß und Klein.

 

Kirschleckereien

Zu Guter Letzt dann doch noch ein Rezept mit Kirschen.

Am besten schmeckt das natürlich mit Produkten aus der Region :)